Mikroskopaufnahme eines Goldfadens des 11. Jahrhunderts, entnommen aus der gestickten Rückenschildeinfassung des weißen Kunigundenmantels

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die Mikroskopaufnahme zeigt eine Detailvergrößerung von der Probe eines Goldfadens aus dem 11. Jahrhundert im Fasermikroskop. Die Probe wurde aus einem der Goldstickereifragmente entnommen, die den Rückenschild des weißen Kunigundenmantels einfassen. Der Goldfaden besteht aus einem Goldlahn, der in so dichter S-Richtung um eine hell-lachsrote Seidenseele gewickelt ist, dass sie kaum zu sehen ist. Es handelt sich um eine Ansatzstelle, an der ein Goldlahn endete und für den Übergang mit einem weiteren Goldlahn doppelt gewickelt wurde. Der Goldlahn setzt sich aus 91,80% Gold, 1,31% Silber und 6,89% Kupfer zusammen. Damit weist seine Materialzusammensetzung keinen signifikanten Unterschied zu dem Goldlahn auf, der für die bei der Restaurierung 1956-1962 vom damals roten Kunigundenmantel abgenommenen Medaillons verwendet wurde. Das belegt zusätzlich zur identischen Technik und demselben Trägergewebe eine Zugehörigkeit zu einem Ursprungstextil. Eventuell könnten sie zu einem Rationale gehört haben.