Die Zwischenlage des spätmittelalterlichen Trägergewandes des ehemals roten, heute weißen Kunigundenmantels

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die Aufnahme zeigt das spätmittelalterliche Trägergewand des ehemals roten, heute weißen Kunigundenmantels, das mit der Futterseite nach oben liegt und zur Hälfte umgeklappt ist. Dadurch wird zum einen die Rückseite des Seidendamasts mit Granatapfelmuster sichtbar, zum anderen eine Zwischenschicht aus Leinen. Die Kett- und Schussfäden des Seidendamasts bestehen aus roter Seide ohne erkennbare Drehung. Und man erkennt gut, dass die Stoffbahnen jeweils rechts auf rechts gelegt mit Steppstichen zusammengenäht, die Nahtzugaben ausgeklappt und mit kleinen Vorstichen festgenäht sind. Im Leinengewebe sind deutlich die Umrisse der radial angeordneten Kaiserelemente, eines kreisrunden Medaillons, des Rückenstabs sowie der den Saum einfassenden Borte zu sehen. Außerdem sieht man die blauen Nähte, mit denen die leinene Zwischenlage aus unterschiedlichen Stoffteilen zusammengesetzt wurde. Dieses Leinengewebe muss zeitgleich mit dem Damast eingebracht worden sein, da Reste blauer Leinenfäden zeigen, dass die Kaiserelemente durch den Damast und das Leinengewebe fixiert wurden.