Die Vorderseite eines Papierwachsiegels vom weißen Kunigundenmantel

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Unter den bei der Restaurierung 1956-1962 vom weißen bzw. roten Kunigundenmantel abgenommenen textilen Fragmenten fand sich auch dieses Papierwachssiegel. Vermutlich wurde es zusammen mit dem Stickerzettel von Jörg Spiß gefunden. Der Zettel von Jörg Spiß war bei einer Reparatur 1478/1479 unter ein Kaiserelement eingeschoben, das sich rechts, etwa auf Brusthöhe parallel zur vorderen Öffnung befand. Vermutlich war das hier gezeigte kleine Papierstück mit Wachs auf der Rückseite des Zettels befestigt, was sich jedoch aufgrund der Aufbewahrung des Zettels in einem Rahmen mit einer blickdichten Rückseite aus museumstechnischen und konservatorischen Gründen nicht verifizieren lässt. Das Papierwachssiegel zeigt drei kreisrunde Schnallen 2 zu 1 gestellt und könnte einen Hinweis darauf geben, dass der Großteil der Finanzierung nicht von der Domkustorei übernommen wurde, die nur 40 Pfennige für die Reparatur an Jörg Spiß auszahlte – eine sehr niedrige Summe, die in keinem Verhältnis zur Maßnahme steht und auch nicht die selbstbewusste Platzierung des Selbstzeugnisses von Jörg Spiß rechtfertigen würde. Eventuell übernahm der Wappenführer den Großteil der Kosten.