Mikroskopaufnahme eines Goldfadens des 11. Jahrhunderts, entnommen aus einem vom weißen bzw. ehemals roten Kunigundenmantel abgenommenen Medaillon

Diözesanmuseum Bamberg

Beschreibung

Die Mikroskopaufnahme zeigt die Probe 14 eines Goldfadens aus dem 11. Jahrhundert als Gesamtaufnahme im Fasermikroskop. Die Probe wurde aus einem der beiden Medaillons entnommen, die vor der Restaurierung 1956-1962 neben der vorderen Mitte knapp über dem Saum des zu diesem Zeitpunkt roten Kunigundenmantels appliziert waren. Der Goldfaden besteht aus einem Goldlahn, der in dichter S-Richtung um eine hell-lachsrote Seidenseele gewickelt ist. Der Goldlahn setzt sich aus 91,74% Gold, 1,32% Silber und 6,93% Kupfer zusammen. Damit weist seine Materialzusammensetzung keinen signifikanten Unterschied zu dem Goldlahn auf, der für die Goldstickereifragmente der Rückenschildeinfassung des weißen Kunigundenmantels verwendet wurde. Das belegt zusätzlich zur identischen Technik und demselben Trägergewebe eine Zugehörigkeit zu einem Ursprungstextil. Eventuell könnten sie zu einem Rationale gehört haben.