Doppelpultleuchte Nr. 6580

Die Neue Sammlung - The Design Museum

Beschreibung

Von 1922 bis 1925 arbeitete Christian Dell (1893–1974) als Werkmeister der Metallwerkstätte des Bauhauses in Weimar, die durch sein handwerkliches Können ihre eigentliche Bedeutung erlangte. Mit dem Umzug des Bauhauses nach Weimar ging er nach Frankfurt, um die Metallwerkstatt der dortigen Kunstschule zu leiten. Nach seiner Entlassung durch die Nationalsozialisten gestaltete Dell keine Silbergeräte mehr, entwarf jedoch seit 1934 Arbeitsleuchten für die Firma Gebr. Kaiser & Co. Bereits am Bauhaus war Dell an der Ausführung von Leuchten, u. a. an den 1923 entstandenen Musterstücken für das Haus „Am Horn“ in Weimar, beteiligt. Eigene Entwürfe entstanden jedoch erst während seiner Tätigkeit an der Frankfurter Kunstschule. Diese Erfahrungen konnte er in seine Zusammenarbeit mit der Firma Gebr. Kaiser & Co. einbringen, für die er eine neue Produktlinie konzipierte, die unter dem Namen „Kaiser idell“ rund 50 Jahre lang Bestand haben sollte. Dell gestaltete hierfür zahlreiche Arbeitsleuchten, darunter auch die Doppelpultleuchte Nr. 6580, die nicht nur zu seinen imposantesten Werken gehört, sondern auch die von ihm entwickelten, für seine Leuchten charakteristischen Gestaltungs- und Funktionselemente aufweist. Dazu gehören der asymmetrisch geschnittene Reflektorschirm, der leicht konische bzw. zylindrische Fassungsdom und vor allem das Kugelgelenk, das als eigenständiges Konstruktionsmerkmal Schirm und Hals der Leuchten beweglich miteinander verbindet. Mittlerweile wird die Serie "Kaiser idell" von Fritz Hansen produziert.