Churfürstlich Bayrisches Frewden-Fest, 3. Ereignis: Medea Vendicativa, II. Akt, 1.-5. Szene: Campagna sparsa […]

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Das Feuerwerksdrama Medea Vendicativa wurde am 1. Oktober 1662 als drittes Ereignis der mehrtägigen Festfolge des Kurfürstlich Bayrischen Freudenfestes am Isarufer aufgeführt. Pietro Paolo Bissari verfasste das drama di fuoco, das formal und inhaltlich an die vorausgegangenen Ereignisse anknüpfte und den Rachefeldzug und Untergang einer rasenden Medea erzählt. Schauplatz für die 1.-5. Szene des II. Akts ist eine Ruinenlandschaft, deren ruinöse mit Bäumen und Sträuchern bewachsene Bögen und Türme sich rechts und links in die Tiefe des Bühnenraums erstrecken. Im Hintergrundprospekt erscheint eine offene Halle mit drei Bögen. Auch in diesem Szenenbild sind mehrere Episoden zusammengefasst: Im Vordergrund steht Medea, die gegen Theseus wettert. Sie verspricht den Brüdern Castor und Pollux, die sich mit kampfbereiten Schwertern auf sie zu bewegen, den Raub der Helena zu rächen. Dafür erbittet sie laut Festschrift in der darauffolgenden, hier nicht dargestellten 2. Szene von Apollo dessen Sonnenwagen für ihren Bruder Phaethon, der damit den Aufenthaltsort des Theseus erkunden soll. Das Bild gipfelte offenbar in einem überaus spektakulären Bühneneffekt in der 5. Szene, als Jupiter am Himmel erschien und sein Blitzbündel gegen Phaethon schleuderte. Bühnentechnisch kaum vorstellbar, beschreibt die Festschrift und zeigt auch der Stich, dass Wagen, Lenker und vier Pferde kopfüber und unter tosendem Lärm zur Erde stürzen. Saturn, Venus, Mars und Merkur wohnen der Szene auf Wolkenbändern sitzend bei, als laut Beschreibung die ruinöse Architektur auf der Bühne in Flammen aufgeht.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F