Il Mondo Festeggiante, III. Akt: Formation des Rossballetts aus der Vogelschau

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

'Den Höhepunkt der Feierlichkeiten zur Hochzeit des Erbprinzen Cosimo III. de'' Medici mit Marguerite-Louise d’Orléans bildete die Turnieroper Il Mondo Festeggiante nach der Idee von Giovanni Andreas Moniglia, welche am Abend des 1. Juli 1661 im Amphitheater der Boboli-Gärten am Palazzo Pitti in Florenz stattfand. Beim vorliegenden Stich handelt es sich um den dritten und letzten der Blattreihe, welche in der Festbeschreibung eingebunden war. Stefano della Bella hielt die von Alessandro Carducci choreographierte Schrittfolge des Schaukampfes und des Rossballetts in einer schematischen Darstellung aus der Vogelperspektive fest: Die in vier Reihen angeordneten Quadrate auf der rechten Blattseite zeigen elegante Figuren und Muster wie konzentrische Kreise, Sterne oder Bögen, die den Variantenreichtum des Pferdeballetts vorstellbar werden lassen. In den linken 12 Bildfeldern sind die sich verändernden Formationen des Schaukampfes en miniature dargestellt, wobei im letzten unteren Quadrat das spektakuläre Erscheinen Jupiters in der Arena skizziert ist, mit dem der Wettbewerb der vier Erdteile schließt. Laut Festbeschreibung erscheint der Göttervater unter lautem Blitz und Donner in einem Wagen, der von der Allegorie des Schicksals Fatum gelenkt wird. Umgeben von den durch prachtvolle Reiter repräsentierten vier Jupitermonden, den von Galileo Galilei 1610 entdeckten, sog. Mediceischen Planeten - sowie den zwölf Tierkreiszeichen durchfährt er die Arena bis zur Ehrentribüne. Vor den Augen der Zuschauer sollen sich die beiden Wagen von Sonne und Mond zu einem imposanten Gefährt mit acht Pferden vereint haben. Im großen Finale der Turnieroper huldigen alle Teilnehmer dem Brautpaar gemeinsam in einem wechselweisen Lobgesang aus salbungsvollen und ehrerbietenden Liedern.'

Autor

MM/spd

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F