Il Pomo d’Oro, III. Akt, 7.-10. Szene: Mare (14. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Die ursprünglich als fünfaktige Hochzeitsoper geplante festa teatrale Il Pomo d’Oro wurde am 12. und 14. Juli 1668 zur Feier des Geburtstages der Kaiserin Margarete Theresia im neueröffneten Theater auf der Cortina aufgeführt. Leopold I. beauftragte das am Wiener Hof bereits bewährte künstlerische Triumvirat von Lodovico Burnacini, Francesco Sbarra und Antonio Cesti mit der Festoper. Mathäus Küsel hat die insgesamt 23 Bühnendekorationen für das Libretto gestochen. Die Verwandlung von der 13. zur 14. Bühnendekoration könnte nicht kontrastvoller sein: Karg bewachsene Felsen bilden die Kulissen des zentralperspektivisch angelegten Bühnenraums, zwischen denen sich ein öder Strand erstreckt (vgl. F 1294, F 8631, F 1768). Wieder bringt Burnacini hinter der fünften Kulissengasse ein Gewässer auf die Bühne, dessen Wellen mit Hilfe einer Wellenmaschine tosend und aufgewühlt wirken und mit den Erscheinungen am Himmel einen Seesturm darstellen. Weitere Theatermaschinen erzeugen grelle Blitze zwischen den zerrissenen Wolkenbändern am Bühnenhimmel und der Einsatz einer Windmaschine verkörpert als Geräusch jene von Juno geforderte tatkräftige Unterstützung des Windgottes Aeolus (vgl. F 8633). Vor allem aber bringen die Winde des Aeolus das Segelschiff von Paris in eine gefährliche Schieflage. In seiner Not fleht er Venus um Hilfe an, die sich von rechts auf ihrem Muschelwagen in Begleitung von Nereiden nähert. Von links eilt zu ihrer Unterstützung Neptun auf einem von Seepferden gezogenen Wagen herbei. Er wird von Meerwesen und Tritonen begleitet und hält in seiner Rechten den zum Wurf erhobenen Dreizack. Laut Libretto beruhigen sich daraufhin Unwetter und Meer, so dass Paris seine Fahrt fortsetzen kann.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F