Ausschneideblatt mit Szenenbildern zu Molières George Dandin ou le Mari confondu

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Der kolorierte Kupferstich zu Molières 1668 entstandener Ballett-Komödie George Dandin ou le Mari confondu gehört zu einer Folge (vgl. F 2761-F 2763), die sorgfältig ausgeschnitten vermutlich für ein Papiertheater verwendet wurde. Der auf diese Grafikgattung spezialisierte Zeichner Jeremias Wachsmuth schuf die Vorlage für vorliegende Ausschneideblätter, die zur Serie N. 327 mit der Nummerierung 1675-1678 gehören und von Martin Engelbrecht gestochen und verlegt wurden. Die dargestellten Figurinen geben szenische Momente aus Molières Komödie wieder, in der der Bauer George Dandin sich durch Heirat mit der adligen Angélique de Sotenville Zugang zu den von ihm bewunderten Adelskreisen erhofft. Die nicht standesgemäße Verbindung wird durch den Edelmann Clitandre gestört, der Angélique nachstellt und ihn dadurch zum gehörnten Ehemann macht. Das vorliegende Blatt ist das vierte aus der Folge und zeigt zwei Szenensequenzen aus dem III. Akt. Entgegen den Angaben auf dem Blatt, wird in der oberen Ebene die 5. Szene des III. Akts erzählt: George Dandin hat sich hinter einem Baum versteckt und belauscht das tête-à-tête seiner Ehefrau mit Clitandre. Die untere Bildhälfte zeigt die Schlüsselszene des III. Aktes: Nachdem Dandin das nächtliche Rendezvous seiner Frau beobachtet (vgl. F 2763 unten), dann belauscht hat (hier obere Ebene) lässt er die Eltern herbeirufen, im Glauben seine untreue Ehefrau diesmal überführen zu können (vgl. F2761 unten). Als Angélique von ihrem Rendezvous nach Hause kommt und die Türe verschlossen findet, bitte sie ihrem Mann zunächst eindringlich um Verzeihung, doch als Dandin verweigert, täuscht sie Selbstmord vor und lockt den Treuliebenden auf diese Weise aus dem Hause, um dann selbst ungesehen hinein zu schleichen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F