Il Favore degli Dei, I. Akt, 9.-10. Szene: Reggia di Marte

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten von Odoardo II Farnese, Herzog von Parma mit Dorothea Sophia, Prinzessin von Pfalz-Neuburg wurde am 25. Mai 1690 die Festoper Il Favore degli Dei im Theater Farnese in Parma aufgeführt. Die Musik dieses über acht Stunden dauernden drama fantastico musicale schrieb Bernardo Sabadini. Domenico Mauro schuf für die Aufführung 17 Bühnendekorationen, zu denen aus der Hand verschiedener Stecher 13 Kupferstiche angefertigt und in Aurelio Aurelis Libretto eingebunden wurden. Die 43 Theatermaschinen, welche die Darsteller zwischen Himmel und Erde transportierten, wurden von den Brüdern Gasparo und Pietro Mauro konstruiert. Der von Antonio Lorenzini gestochene Kupferstich zeigt die Bühnendekoration für die langgestreckte Palasthalle des Mars, in der er seine Geliebte, die Göttin Venus erwartet: An den reich gestalteten Seitenwänden tragen Statuen die verzierten Gebälke. Voluten leiten zu der erhöhten Mitteltonne des Gewölbes über, in dessen Scheitel Werkzeuge und Trophäen wie Schwerter, Köcher, Trommeln vom Hausherren Mars künden. Die folgenden Szenen spielen sich ab, während an der rechten vorderen Bühne Mars auf einem Haufen Waffen lagernd schläft: Aus einer Bodenklappe steigt die Allegorie der Eifersucht empor. Nachdem sie Mars einen Alptraum eingeflösst hat, verschwindet sie wieder im Boden. Von rechts oben erscheint im Saal unvermittelt ein Flugwagen in Gestalt einer Wolke, auf der Venus in einem von Tauben gezogenen Wagen erscheint. Laut Libretto setzt Venus mit ihrem Wagen auf der Bühne auf und weckt den schlafenden Mars, der ihr sogleich erzählt, er habe Schreckliches geträumt und sie in den Armen eines jungen Mannes gesehen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F