Drei Feuerwerke im Schlosspark von Charlottenburg in Berlin

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Der Stecher Georg Paul Busch hat drei aufeinanderfolgende Feuerwerke, nicht in ihrer chronologischen Abfolge, sondern synchron dargestellt. Sie wurden am Abend des 8. Juni 1728 im Schlosspark von Charlottenburg zu Ehren des sächsischen Kurfürsten August den Starken, der seit 1697 auch König von Polen-Litauen war, gezündet. Busch hat in der linken Hälfte des Stichs das für August den Starken erdachte Gerüst festgehalten, das einen mit einer Krone verzierten Feldpavillon zeigt, dessen zurückgeschlagene Stoffbahnen den Blick auf eine Kartusche mit dem polnischen Adler und dem litauischen Reiter freigeben. Seitlich wird der Pavillon als Zeichen für den militärischen Ruhm des Geehrten von Rüstungen und Feldfahnen flankiert. Auf jeder Seite sitzen je drei Personifikationen von Tugenden und eine Götterfigur auf mit Inschriften versehenen Sockeln, die auf die wirtschaftliche und kulturelle Blüte hinwiesen, die der sächsische Kurstaat unter August dem Starken erlebte. Die rechte Hälfte schildert den zweiten Teil des Feuerwerkschauspiels, das dem Gastgeber König Friedrich Wilhelm I. gewidmet war. Das für ihn errichtete architektonische Gerüst bezeugt die Macht und Stellung des Soldatenkönigs: in der mittleren Bogenöffnung sitzt ein Adler mit ausgebreiteten Flügeln auf einem Sockel. Die beiden seitlichen Ädikulä füllen Wappenschilde aus und eine bekrönte Kartusche mit der Inschrift „Patriis virtutibus ardet“ (Laster und Tugenden gegeneinander abwägen) liegt darüber. Der anschließende dritte Teil ist im unteren Bereich des Kupferstichs dargestellt. Auf der rechten Seite des Gewässers steuern zwei von Pferden gezogene Nachen aufeinander zu: Im linken sitzt August der Starke, der den Wert der alle Schätze weit übertreffenden Freundschaft gegenüber dem Gastgeber Friedrich Wilhelm I. im anderen Boot hochhält.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F