II Solimano

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

'Die 1619 entstandene Tragödie "Il Solimano" von Prospero della Rovere Bonarelli war eines der beliebtesten Theaterstücke Italiens im 17. Jahrhundert. Jacques Callot trug zur prachtvollen Gestaltung des Textbuches die Vignette und fünf Illustrationen nach möglichen Bühnenentwürfen von Giulio Parigi bei, die als gefaltete Blätter eingebunden waren. Diese Ausgabe erschien erstmals 1620 bei Pietro Cecconcelli in Florenz. In "Il Solimano" dramatisiert Bonarelli eine Episode aus dem Leben des osmanischen Herrschers Süleyman I., wobei ihm als Quelle Francesco Sansovinos Chronik „Dell’ historia universale dell’origine et imperio de Turchi“ von 1561 diente. Die Titelvignette zeigt Sultan Süleyman in siegreicher Herrscherpose, nachdem er durch seine Kriegsführung das osmanische Reich vergrößern konnte. Süleyman steht frontal zwischen zwei Postamenten, auf denen Kriegstrophäen liegen. Auch der Boden ist mit Siegeszeichen bedeckt, und im Hintergrund erinnert Callot an Kampfgeschehnisse. Der Sultan trägt ein Gewand, das ihn als osmanischen Herrscher ausweist: weite Pluderhose, langer Rock, spitze Schuhe, Turban und ein vom Halbmond bekröntes Zepter. Seine Rechte ruht auf einem Schild, in das Callot die Widmungsinschrift des Autors an den schwer erkrankten Mäzen, Großherzog Cosimo II. platzierte. Die über allem schwebende bekrönte Kartusche mit dem Familienwappen der Medici, trägt im Schriftband - gleich einem memento mori - die traurige Einsicht angegriffener Lebenskraft in dem Spruch "Quindi e'' l mio lume offeso" (Und also ist mein Licht bedroht).'

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F