Camillo Generoso, II. Akt: Szene 12–18: Kolonnaden in Brennos Quartier

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Das hier gezeigte Bühnenbild zum zweiten Akt des Singspiels „Camillo Generoso“, das während des Karnevals am Hofe Johann Georgs IV. in Dresden aufgeführt wurde, zeigt in der Szene 12–18 einen städtischen Platz mit einer imposanten Kolonnadenarchitektur. Eine dichte Folge von ionischen Säulen erschließt links und rechts die Tiefe der Bühne. Die Handlungsbühne wird durch einen Prospekt mit einem doppelten, mehrjochigen Torbogen abgeschlossen, der an Sebastiano Serlios Bühnenbilder denken lässt. Zudem ermöglicht der Durchblick in eine halbrund geführte Säulenhalle und die dahinterliegende freie Vegetation die Illusion eines nicht endenden Bühnenraums. Parallel zur linken Säulenfolge steht eine Reihe von acht gallischen Soldaten in antiken Gewändern mit befederten Helmen und Hellebarden. Sie werden unweigerlich Zeugen der dramatischen Szene, die sich im mittleren Vordergrund der Bühne abspielt: Dort ist die Tochter Königs Aruns, Cloedia, in bewegtem Ausfallschritt zu sehen. Von Brenno, dem gekrönten König der Gallier, wird sie jedoch gewaltsam aufgehalten. Er stellt sich ihr in den Weg und ist im Begriff, sein Schwert gegen sie zu erheben. Dramatisch erschrocken und mit weit ausgebreiteten Armen reagiert darauf nicht nur Cloedia, sondern auch Clodion, des Königs General, der von rechts auf die Bühne hinzustürmt. Die Ereignisse zeugen von höchster Spannung und markieren eine Schlüsselszene der Handlung des Dramas.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F