Längsschnitt durch das Teatro Regio in Turin

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Der Querschnitt gibt einen Einblick in die Architektur des 1740 eröffneten Teatro Regio in Turin. Nachdem bereits Vittorio Amedeo II. Filippo Juvara mit der Planung eines neuen Theaters für Turin auf der Piazza Castello beauftragt hatte, übertrug nach Juvarras Tod König Carlo Emanuele III. das Vorhaben Benedetto Alfieri. Alfieri schuf eine Reihe von aquarellierten Vorzeichnungen mit schwarzer Tinte, die 1761 in seinem Stichwerk „Il Nuovo Regio Teatro di Torino. Apertosi nell’Anno MDCCXL“ erschienen und auch in Architekturtraktaten veröffentlicht wurden. Während das originale Planmaterial verloren ist, haben sich insgesamt acht Vorentwürfe erhalten, drei davon im Deutschen Theatermuseum (vgl. F8606, F8607). Publikationen und Stichwerke trugen entscheidend dazu bei, dass das königliche Opernhaus in Turin den Ruf erhielt, das modernste seiner Zeit zu sein. Neu und funktional legte Alfieri die An- und Abfahrtszonen an: Fußgänger betraten das Haus auf Straßenniveau, für im Wagen Ankommende gab es eine Unterfahrt und über eine direkte Verbindung zum Palast betrat der Herrscher das Gebäude. Der Längsschnitt lässt ganz links die vorgestellte Fassade erahnen, von dort aus gelangte man in ein Foyer und im ersten Stock in einen viergeschossigen Zuschauerraum, der siebzehn, amphitheatralisch ansteigende Bankreihen und 152 Logen umfasste. Neu war auch die gewölbte Saaldecke für eine bessere Akustik. Der in zwei Geschosse gegliederte Bühnenraum nimmt fast die gesamte rechte Hälfte des Baus ein und beherbergt diverse Räume für technische Bühnenarbeiten.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F