Le Combat à la Barrière: Entrée de MM. De Couvonge et de Chalabre

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Am 14. Februar 1627 gab Herzog Karl IV. von Lothringen ein Fest zu Ehren der Herzogin von Chevreuse, die nach einem erfolglosen Komplott gegen den Kardinal Richelieu bei ihrem Cousin 1626 Zuflucht fand. Das vorliegende Blatt ist die fünfte aus einer Folge von insgesamt 14 Radierungen, in der der französische Stecher und Radierer Jacques Callot den zu diesem Fest gehörenden historischen Festzug und das Turnier „Combat à la barrière“ festhält. Zehn dieser Blätter waren in Henry Humberts Festbeschreibung eingebunden. Hier ist der Auftritt der beiden Edelleute Monsieur de Couvonge und Monsieur de Chalabre geschildert, die mit erhobenen Waffen in einer vom Feuerschein erleuchteten, höllischen Grotte am linken Bildrand stehen. Das fahrbare und die Grotte vorstellende Bühnenpodest wird von einem feuerspeienden Drachenungeheuer gezogen, während dem Wagen in der Luft mehrere kleine Teufelchen voran fliegen. Auch das übrige Bildpersonal, das sich nach rechts bewegt, scheint direkt der Hölle entsprungen: Drei Frauen mit Schlangen im Haar und in den Händen, symbolisieren wohl den Hofstaat der Hölle. Ihnen voraus eilen weitere zum Teil beflügelte Teufel sowie ein Höllenhund mit löwenähnlichen Tatzen und einem langen Schweif. Flackerndes Helldunkel und wild bewegte Rauchschwaden tragen zu der unheimlichen Atmosphäre bei, der sich die adeligen Herren in den mythischen Rollen der Unterweltrichter Minos und Rhadamanth sich mutig stellen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F