II Solimano, I. Akt, 1. Szene

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Die Tragödie „Il Solimano“ von Prospero della Rovere Bonarelli wurde 1619 in Florenz aufgeführt und war Großherzog Cosimo II. gewidmet worden. Jacques Callot schuf dafür eine Vignette und fünf Illustrationen nach möglichen Bühnenentwürfen von Giulio Parigi, die im Textbuch eingebunden waren und 1620 bei Pietro Cecconcelli in Florenz erschienen. In „Il Solimano“ beschreibt Bonarelli, die von Intrigen beförderte Ermordung des jungen Prinzen Mustafa durch seinen Vater. Der Schauplatz der Handlung, eigentlich die Stadt Aleppo, wird von Callot als eine typisierte, italienisch anmutende Stadtkulisse gezeigt. Für alle fünf Szenenbilder wurde die gleiche Kupferplatte benutzt, so dass auf allen Darstellungen die identisch gleiche Architekturkulisse zu sehen ist: Drei in die Tiefe reichende Straßenfluchten säumen Stadtpalazzi, deren hohe Sockelgeschosse aus Rustika, Säulen und giebelverdachten Fenstern bestehen. Ein zweibogiger Portikus schließt im Hintergrund die Mittelachse ab. Das Orientalische drückt sich allein in der szenischen Figurenausstattung, den Kostümen, den bodenlangen Kaftanen und Turbanen aus. Die Radierung schildert die erste Szene des ersten Aktes. Im Vordergrund steht Soliman, der Sultan von Thrakien, zwischen seinem Schwiegersohn, dem machthungrigen Großwisir Rusten und seinem treuen Ratgeber Acmat. Gemeinsam mit Solimans Gefolge, bestehend aus Pagen, bewaffneten Soldaten und Edelknaben erwarten sie die Nachricht vom Sieg über den König von Persien, dessen Reich nun an Soliman fällt.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F