Il Fuoco Eterno Custodito dalle Vestali, I. Akt, 5.-8. Szene: Atrio del Vestuario delle Vestali (3. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Nach dem Tod der ersten Gemahlin von Kaiser Leopold I. gab es keinen Thronfolger und Leopold heiratete rasch darauf Erzherzogin Claudia Felicitas. Die Geburt ihrer Tochter Maria Anna war der Anlass für die Aufführung von Niccolò Minatos Festoper Il Fuoco Eterno Custodito dalle Vestali am 30. Oktober 1674, zu der Antonio Draghi die Musik schrieb. Die Festoper spielt während der Punischen Kriege, als Hannibal Italien verwüstete und die Römer nur mit Hilfe der Vestalin Claudia zum Sieg gelangen konnten – eine Anspielung auf die Erwartungen des Hauses Habsburg an die jüngst geschlossene Ehe mit der gleichnamigen Erzherzogin. Die dritte Bühnendekoration zeigt für die 5.-8. Szene des I. Akts den Vorhof des Tempels der Vesta bei Nacht, in dessen Mitte die Statue der Göttin Vesta steht. Die Vestalin Claudia eilt in großer emotionaler Erregung auf die Statue zu: Der Feldherr Publius Scipio selbst hat sich in sie verliebt. In der 8. Szene nähert sich mit Hilfe einer Theatermaschine Amor, der in Claudia ebenfalls die Liebe entfachen will. Gleichzeitig schwebt von links auf einer Wolke die Allegorie der Tugend heran, die Claudia zu überzeugen sucht, sich besser ihrem Schutz anzuvertrauen. Die Szenerie gipfelt laut Libretto in einer überaus spektakulären Bühnenszene, als in der Himmelsmitte die thronende Göttin Vesta von einem wirklichen Flammenkranz umschlossen mit ausgebreiteten Armen vor der knieenden Claudia erscheint. Als Vesta verschwindet, steigt die Tugend auf einer Wolke über Claudia in die Lüfte auf, während diese bei Tagesdämmerung von der Bühne geht.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F