La Monarchia Latina Trionfante, Prolog: L’ Allegrezza (2. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Erst die dritte Frau Kaiser Leopold I., Eleonora Magdalena, gebar am 26. Juli 1678 den langersehnten Thronfolger Joseph. Anlässlich dieses Ereignisses wurde die von Niccolò Minato verfasste einaktige Oper La Monarchia Latina Trionfante mit der Musik von Antonio Draghi am 8. Oktober 1678 im Theater auf der Cortina aufgeführt. Nach Lodovico Burnacinis Vorlagen hat Mathäus Küsel die Bühnendekorationen gestochen, die im italienischen und deutschsprachigen (Titel: Die Sig-prangende Römische Monarchey) Libretto eingebunden waren. Der Inhalt der festa musicale befasst sich mit der Frage, welche Form der Monarchie die geeignetste für die Welt ist. Dazu treten die berühmtesten Vertreter der Geschichte (Darius von Persien, Alexander der Große, Ninus von Assyrien und Caesar) im Kampf gegeneinander an. Mit dem Sieg Caesars beansprucht die Festoper die Nachfolge des Neugeborenen im Heiligen Römischen Reich. In vorliegendem Blatt, dem Prolog, wird das Bühnengeschehen zu zwei Drittel von einem Vorhang verdeckt: Eine junge Frau, die Personifikation der Fröhlichkeit (Allegrezza), schwebt in der Mitte der Bühne und sie scheint es zu sein, die mit ihrer Linken den Vorhang anhebt. Den Zuschauern zugewendet, preist sie die Freude über die Geburt des Thronfolgers. Ihre Ausstrahlung steht im Kontrast zu der düster-bewegten Szene, die auf dem Vorhang nur noch schemenhaft zu sehen ist: Der Kampf des Jupiters mit den Giganten. Unter dem nach oben verschwindenden Vorhang eröffnet sich dem Zuschauer schon ein verheißungsvoller Blick auf das spektakuläre Bühnengeschehen der folgenden ersten drei Szenen, in denen sich berittene Kriegselefanten auf den vorderen Bühnenrand zuzubewegen scheinen (vgl. F 8653).

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F