La Forza della Fortuna e della Virtù, o vero Gl’Amori d’Irena, I. Akt, 1.-4. Szene: Boscaglia (2. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Am 21. November 1661 wurde der Geburtstag der Kaiserinwitwe Eleonora II. von Gonzaga mit der Festoper La Forza della Fortuna e della Virtù, o vero Gl’Amori d’Irena in Wien gefeiert. Lodovico Burnacini schuf dafür dreizehn Bühnendekorationen, von denen neun von Franciscus van der Steen gestochen im Libretto eingebunden waren. Der vorwiegend als Diplomat tätige Ximenes Arragona war unter dem Pseudonym Teofilo auch als Dichter und Theaterleiter am Wiener Kaiserhof tätig und verfasste das Libretto. Giacomo Tiberti komponierte die Musik für das dramma per musica, das die Liebesverwirrungen rund um die Athener Königin Irena behandelt, die sowohl vom armenischen König Oronte als auch vom König von Kreta, Tearco, umworben wird. Das Proszenium des 1660 renovierten Hoftheaters, das bereits aus dem vom italienischen Architekten Giovanni Burnacini 1652 erbauten Komödienhaus am Tummelplatz ins neue Theater übernommen worden war, bietet eine effektvolle Rahmung für die Szenendekorationen. Das zweite Blatt der Folge zeigt auf der Bühne die Dekoration einer Waldlandschaft mit Reihen natürlich gewachsener Bäume auf den Seitenkulissen. Dazwischen liegt ein breiter Waldweg, der im Hintergrundprospekt auf eine in der Ferne liegende Stadt zuführt. Wie aus dem Libretto zur 1.-4. Szene des I. Akts hervorgeht, wird Irena, die Königin von Athen, von drei Räubern wortlos entführt: Während ein Räuber im kurzen Waffenrock mit beiden Armen Irenas Hüften umfängt und sie davon trägt, eilen diesem zwei weitere voran. Irena hat die Arme flehend zu Ribante, dem Vertrauten von Tearco, ausgebreitet, der ihr im Laufschritt folgt. Unterdessen beobachtet Tearco, tatenlos zwischen den Bäumen links stehend, den Raub seiner Angebeteten.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F