La Forza della Fortuna e della Virtù, o vero Gl’Amori d’Irena: III. Akt, 12.-16. Szene: La Città (8. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Am 21. November 1661 wurde der Geburtstag der Kaiserinwitwe Eleonora II. von Gonzaga mit der Festoper La Forza della Fortuna e della Virtù, o vero Gl’Amori d’Irena in Wien gefeiert. Lodovico Burnacini schuf dafür dreizehn Bühnendekorationen, von denen neun von Franciscus van der Steen gestochen im Libretto eingebunden waren. Der vorwiegend als Diplomat tätige Ximenes Arragona war unter dem Pseudonym Teofilo auch als Dichter und Theaterleiter am Wiener Kaiserhof tätig und verfasste das Libretto. Giacomo Tiberti komponierte die Musik für das dramma per musica, das die Liebesverwirrungen rund um die Athener Königin Irena behandelt, die sowohl vom armenischen König Oronte als auch vom König von Kreta, Tearco, umworben wird. Das Proszenium des 1660 renovierten Hoftheaters bietet eine effektvolle Rahmung für die Szenendekorationen. Die Bühne gibt den Blick auf eine zentralperspektivisch angelegte städtische Straße frei, die für die 12. bis 16. Szene des III. Akts als Bühnendekoration verwendet wurde. Im Libretto ist sie als „La Città“ überschrieben. Die seitlichen Bühnenkulissen sind teilweise von antiken Ruinen aber vor allem mit prächtigen, zweigeschossigen Stadtpalästen mit Vorhallen, Balkonen und Skulpturennischen gesäumt. Im Hintergrundprospekt teilt sich durch ein Gebäude mit rundem Turm die Straße und mündet in zwei schmale Gassen. Die Szene am vorderen Bühnenrand zeigt den armenischen König Oronte, der mit einem langen Mantel und einem turbanartigen Kopfputz bekleidet ist. Von links tritt mit ausgebreiteten Armen Irena auf ihn zu, die in der 13. Szene von Oronte Gerechtigkeit und Gnade für Tearco erbittet. Ihre bittende Haltung wird durch ihren von links sich ebenfalls ehrerbietig nähernden Pagen Lesbino verstärkt.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F