La Forza della Fortuna e della Virtù, o vero Gl’Amori d’Irena: III. Akt, 22. Szene: Sacerdote maggiore del Tempio (8. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Am 21. November 1661 wurde der Geburtstag der Kaiserinwitwe Eleonora II. von Gonzaga mit der Festoper La Forza della Fortuna e della Virtù, o vero Gl’Amori d’Irena in Wien gefeiert. Lodovico Burnacini schuf dafür dreizehn Bühnendekorationen, von denen neun von Franciscus van der Steen gestochen im Libretto eingebunden waren. Der vorwiegend als Diplomat tätige Ximenes Arragona war unter dem Pseudonym Teofilo auch als Dichter und Theaterleiter am Wiener Kaiserhof tätig und verfasste das Libretto. Giacomo Tiberti komponierte die Musik für das dramma per musica, das die Liebesverwirrungen rund um die Athener Königin Irena behandelt, die sowohl vom armenischen König Oronte als auch vom König von Kreta, Tearco, umworben wird. Bevor die Oper in die Schlussszene mit der Apotheose des Herrscherhauses übergeht, finden sich in der 22. Szene des III. Akts hohe Priester mit mitraförmigen Kopfbedeckungen zusammen, die das Götterbild des Mars umstehen. Im Libretto ist die Szene als „Sacerdote maggiore del Tempio“ überschrieben und Burnacinis Bühnendekoration zeigt den Tempel des Kriegsgottes als dreischiffige Basilika. Die Bühnenseiten werden von Kulissen gesäumt, die in die Seitenschiffe hineinragende Wandpfeiler zeigen, welche Platz für Skulpturennischen bieten. Auch die im gemalten Hintergrundprospekt sichtbare Apsis ist mit figürlichem Schmuck in hohen Rundbogennischen dicht besetzt. Im Zentrum des Mittelschiffes steht auf hohem Sockel eine überlebensgroße Figur des Kriegsgottes Mars, bewehrt mit Speer und Schild. Neben den im aufwändigen Ornat gekleideten Geistlichen nähert sich von vorne je ein Paar in Richtung Bühnenmitte: Oronte mit Artamente und Tearco mit Irena. Im rechten Seitenschiff stehen Soldaten, während von links Damen und Kinder herankommen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F