Musicalische Opera und Ballet von Wirckung der Sieben Planeten, 6. Planet: Als Theatrum Sommerlauben – Merkur (7. Blatt)

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Kurfürst Johann Georg II. von Sachsen gab im Februar 1678 anlässlich eines Familientreffens ein vierwöchiges, als „Durchlauchtigste Zusammenkunft“ bezeichnetes Fest. Das von Domenico Melani erdachte Veranstaltungsprogramm mit u.a. Umzügen, Reitturnieren, Banketten, Opern und Maskeraden war durch einen fortlaufenden Handlungsfaden verknüpft, der den machtvollen Einfluss der Gestirne auf die irdischen Geschicke darstellte und die daraus resultierenden segensreichen Auswirkungen auf die Herrschaft des Kurfürsten verdeutlichte. Das am 3. Februar 1678 unter dem Titel „Musicalische Opera und Ballet von Wirckung der Sieben Planeten“ aufgeführte Planetenballett bildet den Auftakt des Festes. Die Bühnendekorationen schuf Johann Oswald Harms, der diese in neun Radierungen in zwei Publikationen, nämlich im 1678 erschienenen Libretto von Constantin Christian Dedekind und in der im Jahre 1680 in Nürnberg verlegten und von Gabriel Tzschimmer verfassten Festchronik eingebunden waren. Allein die Merkur-Szene in der Festchronik wurde nicht von Harms sondern von Georg Jakob Schneider geschaffen (vgl. F 8668). Im VI. Akt erscheint der Gott Merkur als Beschützer der Künste und der Wissenschaften. Die Bühnendekoration zeigt einen von offenen Arkaden umschlossenen trapezförmigen Platz, durch deren Bogenöffnungen in verschiedene Werkstätten und Läden Einblick genommen werden kann, die den Einfluss des Gottes veranschaulichen sollen. Sieben Tänzer, die halbkreisförmig den Bühnenraum ausfüllen, repräsentieren die Sieben Freien Künste. Merkur selbst schwebt mittels einer Flugmaschine mit seinen Flügelschuhen über der Architekturkulisse und hält in der Rechten seinen Zauberstab, den Caduceus, über sich. Flankiert wird er von den Symbolen der Sternzeichen Zwilling und Jungfrau.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F