Sirita, I. Akt, 1.-6. Szene: Sala

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Der Kupferstich gehört zu dem 1749 in Paris bei Basan erschienenen Stichwerk „Architetture e Prospettive“, für das die Druckplatten der 1740 in Augsburg bei Pfeffel publizierten Ausgabe verwendet wurden. Während vorliegendes Blatt keine Inschrift aufweist, ist jenes im Stichwerk mit „Scena della Festa Teatrale in occasione delli Sponsali del Principe Reale di Polonia ed Elettorale di Sassonia“ versehen, so dass auch dieser Kupferstich aus dem Deutschen Theatermuseum dem von Apostolo Zeno verfassten und von Antonio Caldara komponierten dramma per musica Sirita zugeordnet werden kann, das anlässlich der Hochzeitsfeierlichkeiten der Erzherzogin Maria Josepha mit Friedrich August von Sachsen und Polen am 20. August 1719 in Wien aufgeführt wurde (vgl. F 8741-F 8743). Für die 1.-6. Szene des I. Akts hat Giuseppe Bibièna einen überaus prachtvollen, architektonisch aufwändigen Palastsaal ersonnen: Zwei diagonale Wandkulissen führen seitlich in den zentralperspektivisch angelegten Bühnenraum ein. Der vordere Bühnenraum mündet mittig in einem von vier Atlanten auf Sockeln umstandenen runden, wie es scheint überkuppelten Raum, der von zwei konkav eingetieften Nischen flankiert wird. Die rückwärtige Wand des Rundraums wird mit einem großen Gemälde abgeschlossen. Inmitten des von figurativer Gestaltung in Gemälden und Wandschmuck dominierten Prunksaales wird die Bühne selbst von drei Staffagefiguren belebt: Im Eingang zu dem runden Raum schreitet Sirita, die Tochter des Königs von Dänemark, mit langer Schleppe auf den Betrachter zu. Rechts und links stehen an den Ecken der einführenden Diagonalwände ihr Vater Sivaldo und der dänische Prinz Ottaro, die ihr jeweils die ihr zugewandte Hand als Geste des Werbens und des Bittens entgegen strecken.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F