Sirita, II. Akt, 1.-5. Szene: Cortile del Palazzo Reale in Villa

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Am 20. August 1719 wurde anlässlich der Hochzeit von Erzherzogin Maria Josepha mit Friedrich August von Sachsen und Polen das von Apostolo Zeno verfasste und von Antonio Caldara komponierte dramma per musica Sirita in Wien aufgeführt. Die dreiaktige Oper basiert auf dem VII. Buch der „Gesta Danorum“ und behandelt den keuschen Widerstand der Königstochter Sirita gegen die Ehe mit Ottaro. Dieser kann ihr Herz erst gewinnen, als er vortäuscht eine andere heiraten zu wollen. Obwohl die Inschrift auf die Feierlichkeiten der Hochzeit hinweist, war die von Giuseppe Galli Bibièna entworfene Theaterdekoration nicht im Libretto sondern erst im 18 Jahre später veröffentlichten (1740) Stichwerk „Architetture e Prospettive“ eingebunden. Das von Lorenzo Zucchi gestochene, vorliegende Blatt schildert die 1.-5. Szene des II. Akts und zeigt die in Winkelperspektive von Giuseppe Bibièna gestaltete Bühnendekoration der Hofanlage eines königlichen Palastes, die von mehreren zweigeschossigen Bogenwänden unterteilt wird. Im Vordergrund rechts und links führen von Säulen getragene Gebäudeecken in den Bühnenraum ein, die durch ihre wiederkehrenden Gestaltungselemente mit der dahinterliegenden Architektur klar verbunden sind. Zweigeschossige Bogenwände, die den Bühnenraum diagonal durchlaufen, bilden eine Situation luftiger Durchgänge und Durchblicke von drei hintereinander liegenden Höfen. Die an diesem Schauplatz gezeigte Szene schildert die Zusammenkunft zwischen Alinda und dem dänischen König Sivaldo, der von links auf sie zuschreitet. Vorn rechts erscheint die Rückenfigur eines weiteren Mannes, und drei Soldaten halten sich in dem offenbar bespielbaren Durchgangsbereich zu dem zweiten Hof auf.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F