L‘Argonautica (Naumachie): Barke der Zwillinge Kalaïs und Zetes

Deutsches Theatermuseum

Beschreibung

Den absoluten Höhepunkt und zugleich das Finale der Feierlichkeiten zur Hochzeit des Erbprinzen Cosimo de’ Medici mit Maria Magdalena von Habsburg, bildete die Naumachie, die am 3. November 1608 auf dem Arno in Florenz stattfand. Auf Prunkschiffen stellten die als Götter und Helden kostümierten Teilnehmer der Hochzeit das Aufeinandertreffen der siegreichen Flotte Jasons mit den Schiffen der Kolcher sowie den Raub des Goldenen Vlieses dar. Giulio Parigi, der die Nachfolge Bernardo Buontalentis als Bühnenbildner und Festarrangeur in Florenz angetreten hatte, war mit der szenischen Realisation betraut. Nach seiner Vorlage radierte Remigio Cantagallina vorliegendes Motiv. Es zeigt „Kalaïs und Zetes, geführt von Borea und Oreithyia“ auf einem besonders fantasievoll gestalteten Schiff, das durch eisiges Klima zu fahren scheint: Auf dem mit Eis überzogenen Felsen am Heck des Schiffes begleiten die Nymphe Oreithyia und der als Borea personifizierte Nordwind als Eltern ihre beiden heldenhaften Söhne Kalaïs und Zetes. Mit aufgestellten Lanzen stehen die Zwillinge nebeneinander und blicken den kommenden Ereignissen furchtlos entgegen. Ein hoher Eichenbaum mit Eiszapfen ziert wie ein Mast die Mitte des Schiffes. Im Bug drängen sich, von den drachenartigen Flügeln der weiblichen Galionsfigur umfangen, eine Reihe von Kriegern mit Lanzen und Trompeten um die Fahne. Auch die mit gefrorenem Eis überzogene Bande zieren drei geflügelte barbusige Fabelwesen, hinter denen sich Ruderer verbergen.

Autor

MM/sdp

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F