Der Schmiedbua : Bayrischer

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Forschungsstelle für fränkische Volksmusik

Beschreibung

Interpreten: Die Kapelle nennt sich nach ihrem Leiter Christoph Brunner (1869-1943) und dessen Wohnort Hirschbach. Brunner entstammte einer Musikantenfamilie im Hirschbachtal. In der Kapelle spielte er als Kapellmeister Klarinette. Weiterhin spielten seine Brüder Johann und Peter mit, sein Sohn Hans (1869-1967) blies Trompete. Belegt ist weiterhin, dass Peter Steger, ein Neffe Brunners, vor 1914 mitspielte. Zwischen ca. 1913 und 1920 nahm die Kapelle rund 70 Titel auf Schellackplatten auf.

Label: Bis auf den Namensschriftzug sind die Etiketten der Labels Walhalla und Astoria identisch. Beide haben identische Titel mit identischen Matrizen-Nummern, die mit „Ar“ beginnen und fortlaufend nummeriert sind. Laut Gewerbeanmelderegister der Stadt Nürnberg meldete Karl Derrer 1912 ein „Spezialgeschäft für Schallplatten und Sprechmaschinen“ an. Vermutlich übernahm Odeon diese Platten zunächst als Fremdpressungen. Das Design des Bildmotivs ist identisch mit Astoria und Jumbo.

Titel: Zwiefache werden im Einzugsgebiet der Kapelle Brunner Bairische genannt. Bei den regionalen Kapellen ist es noch immer üblich, zwei Zwiefache miteinander zu kombinieren. 1995 schrieb der Klarinettist Georg Maul dieselbe Abfolge unter dem Titel „D’ Schmiebou“ aus dem Repertoire der Alfelder Musikanten nieder und übergab den Titel somit der nächsten Generation. Dieser Zwiefache ist somit auch ein schönes Beispiel für Tradition, die vom Zurechtspielen für eigene Bedürfnisse lebt.