[Kirchweih ausgraben in Ippesheim, 1928]

Forschungsstelle für fränkische Volksmusik

Beschreibung

Bildbeschreibung: Kirchweihgesellschaft. Frau in Kleid und mit Schürze und mehrere Männer in Anzügen, teilw. mit Hüten und Bierkrügen. Links mit Posaune Martl Felbinger. Im Vordergrund rechts zweiachsiger Karren mit Rind. Karren geschmückt mit Bändern, Bäumen, Schildern. Mann mit Zylinder auf Karren, weiterer Mann daneben. Davor drei kostümierte Männer mit Hüten/ Mützen, einer mit Bart. Im Hintergrund Bäume, Zaun, Steinhäuser mit Fenstern. Mittig Haus mit Mansardendach.

Hintergrundinformationen: Die Kirchweih, personifiziert durch ein vorher verstecktes Bierfass, will mancherorts von Kirchweihburschen gefunden werden. Mit dem Ausgraben des Bierfasses (meist am Mittwoch vor dem Kirchweihsonntag) beginnt das Fest. Häufig ist ein Teil der Kirchweihburschen verkleidet als Brautpaar, Baby, Tanzbär, Teufel oder andere ortsübliche Figuren. An gleicher Stelle wurde die Brauchhandlung einige Jahre später fotografiert (vgl. KT4139_0001_09_05).

Eine der renommiertesten Kapellen in Westmittelfranken war die Kapelle Hartner aus Burgbernheim. Georg Hartner (1875-1926) absolvierte eine Musiklehre bei Musikmeister Eduard Fürst, der ein halbes Jahrhundert, von 1883 bis 1932, die Stadtpfeife in Neustadt/Aisch und damit zugleich eine der angesehensten Musikschulen für Berufsmusiker in Franken geleitet hat. Hartner war der erste Fürst-Schüler, der sich mit einer eigenen Kapelle selbstständig machte, als der Burgbernheimer Kapellenleiter Müller um die Jahrhundertwende nach Rothenburg o./T. verzog. In den Jahren vor und nach dem Ersten Weltkrieg spielte die Kapelle mehr als 70 Titel auf Schallplatte ein. Auf einigen ist sein virtuoses Trompetenspiel zu hören.