Gefäß

Graf-Luxburg-Museum

Hinweis

Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.

Beschreibung

Räuchergefäß aus patinierter Bronze auf drei Füßen mit Cloisonné-Dekor. Das Gefäß in Anlehnung an eine archaische Ritualbronze vom Typ "li". Die gebauchte, beutelartige Wandung mit drei vertikalen Einbuchtungen geht nahtlos in drei runde, stämmige Füße über. Breite Schulter und ein niedriger, zylindrischer Hals mit einer tellerartig ausgezogenen geraden Lippe. Darauf seitlich zwei als Schlaufen gedrehte Handhaben (nur eine erhalten). Der Cloisonné-Dekor bedeckt Wandung, Hals, Lippe, Beine und Unterseite und besteht aus farbigem Emaille (Glasfluss), das zwischen aufgelöteten Metallstegen aufgefüllt und mehrfach gebrannt wurde. Nach dem Brand wurden die Cloisonné- und Bronzeoberflächen glatt poliert. Auf türkisblauem Grund sind umlaufend große Lotosblumen in dunklem Korallenrot, Kobaltblau und Weiß mit wenig Gelb, Grün und Türkisblau gestaltet. Die Zwischenräume sind mit Lotosranken und -knospen in dunklem Grün und Kobaltblau sowie Gelb, Weiß und Korallenrot aufgefüllt. Der Hals mit einem Wirbeldekor. Auf der Lippe Reste eines Cloisonné-Musters erkennbar. Die Beine sind mit einem Lotusblütenblatt-Dekor in Kobaltblau verziert. Die Handhaben, der untere Teil der Füße sowie das Innere sind undekoriert. Reste von Vergoldung auf den Metallstegen. Der leuchtend türkisblaue Grund wurde ab der Jingtai-Periode (1450-1456) zum Synonym für chinesisches Cloisonné (Jingtai lan = Jingtai-Blau).