Deckelvase

Graf-Luxburg-Museum

Hinweis

Dieses Objekt stammt aus kolonialen Kontexten und bedarf einer Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte. bavarikon zeigt dieses Objekt, um unter anderem eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit Kolonialgeschichte zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon weist darauf hin, dass die Erwerbung des Objekts durch die besitzende bzw. bestandshaltende Institution oder Vorgängerinstitutionen bzw. Personen nach heutigen Maßstäben möglicherweise unethisch oder unrechtmäßig erfolgt sein kann.

Beschreibung

Große Deckelvase aus Porzellan in Balusterform auf flachem Stand mit eingezogenem Fuß und bauchiger Wandung. Die Schulter abfallend, kurzer zylindrischer Hals, eingefasst in ein patiniertes Metallband. Der Deckel in Glockenform mit goldstaffiertem Knauf in Form einer Lotus-Knospe. Der festmontierte Deckel mit Scharnier und Fallriegel aus patiniertem Metall. Heller Scherben unter der dunkelblauen Glasur (powder blue). Die Bemalung in dunkler Goldfarbe. Auf dem blauem Fond ist umlaufend ein weit angelegte Landschaftsszenerie mit Bergen, Pavillons an einem baumbewachsenen Flussufer mit Figuren und Booten zu erkennen. In den Zwischenräumen einige Blumen als Schmuckelemente. Auf der Schulter und auf dem breiten Deckelrand dichte Bordüren mit Blumen, Schmetterlingen und Füllmustern. Am Fuß ein breites Band von vertikalen Schraffuren. Der Deckel verziert mit Schmetterlingen. Die Unterseite unglasiert. Puderblaue Glasuren zeigen einen zart gesprenkelten Farbton, der durch das Aufsprühen der Kobaltpigmente mit einem Bambusrohr durch eine Gaze hindurch entstand. Die unregelmäßige Farbverteilung in der Glasur ist daher charakteristisch für Powderblue-Porzellane. Sie wurden mit einer zweiten, diesmal transparenten Glasur überzogen und bei hoher Temperatur gebrannt. Powderblue-Glasuren wurden während der Kangxi-Periode (1662-1722) in Jingdezhen in Anlehnung an frühere Porzellane mit blauem Fond entwickelt. Die Bemalung dieser Vase mutet europäisch beeinflusst an. Auch der dunkle Blauton sowie der dunkle Goldton sprechen für eine Datierung der Vase in das 19. Jahrhundert. Die Metallfassung ist europäisch.

Balustervase mit Deckel. Behang um Schulter und Deckelrand. Wandung: Pagoden, Hütten in Landschaft, Bergspitzen. Saphirblaue Glasur mit Goldbemalung; Ideallandschaft mit den Inseln der Seligen; Deckel und oberer Rand mit breitem Metallband eingefasst. Porzellan, powderblue mit Gold. Kunststoff Inv-Nr. hinten, unten; Schwarze Inv-Nr. hinten, unten;