Missale Hallense des Kardinals Albrecht von Brandenburg - Hofbibliothek Aschaffenburg Ms. 10

Hofbibliothek Aschaffenburg

Beschreibung

Noch während der Reformationszeit gab der Mainzer Erzbischof und Kardinal Albrecht von Brandenburg (reg. 1514-1545) liturgische Codices zur sakralen Prachtentfaltung in Auftrag. Das Missale Hallense ist das älteste erhaltene Buch, das sich an der Liturgie der Neuen Stiftskirche zu Halle ausrichtet, wo Albrecht residierte. Es beinhaltet alle für die Messe notwendigen Texte für das ganze liturgische Jahr, besitzt aber darüber hinaus zahlreiche Sonderformulare zu Festtagsmessen der Hallenser Stiftspatrone. In mehreren Abbildungen ist der Kardinal im Buch präsent, so in einem Porträtstich von Albrecht Dürer auf der Innenseite des Vorderdeckels.Die Handschrift umfasst 572 Blätter und wiegt circa 18 Kilo. Sie ist prachtvoll illuminiert mit 24 Vollbildern, 93 Initialen mit figürlichen und szenischen Darstellungen und etlichen Randverzierungen. In den unteren Rahmenleisten finden sich außerdem 32 Wappen aus Albrechts Herrschaftsbereich und Familienstamm. Alle Miniaturen und Initialen stammen von dem Nürnberger Buchmaler Nikolaus Glockendon (um 1490/95-1533/34).Die Beschlagplatten des Einbandes zeigen u.a. die Patrone des Neuen Stifts zu Halle. Eingelassen sind Messingplaketten mit Albrechts Porträt im Profil vom Nürnberger Künstler Peter Vischer dem Jüngeren.Nach Albrechts Tod wurde das "costliche messbuch" Teil des Mainzer Domschatzes. 1803 ging es es in den Bestand der Kurfürstlichen Bibliothek Aschaffenburg über. Datum: 2018

Autor

Karin L. Kuhn

Rechtehinweis Beschreibung

CC0