Wilhelm Tell, Schauspiel von Schiller. Handschriftliches Wilhelm Tell-Manuskript mit Widmungsgedicht für Kurfürst Carl Theodor v. Dalberg. - Hofbibliothek Aschaffenburg Ms. 25

Hofbibliothek Aschaffenburg

Beschreibung

Als Kurfürst Friedrich Carl Joseph von Erthal (reg. 1774-1802) starb, sorgte sein Nachfolger Carl Theodor von Dalberg (1744-1817) dafür, dass seine Privatbibliothek als Staatsbibliothek weiterbestand, indem er die Stiftung 'Friderizianischer Fundus' gründete. Dalberg bereicherte außerdem die Bibliotheksbestände mit etlichen Bücherschenkungen. Er erhielt viele Widmungsbände, die das hohe Ansehen verdeutlichen, das der Mäzen Dalberg genoss. Der wertvollste Widmungsband ist Schillers Manuskript seines Dramas 'Wilhelm Tell', das sein Diener und Schreiber Georg Gottlieb Rudolph in Zierschrift erstellte. Schiller trug am 22. April 1804 eigenhändig das Widmungsgedicht ein und schickte die Handschrift am 25. April an Dalberg. Dieser übersandte ihm zwar 542 Reichstaler, bat aber in seiner Antwort vom 6. Juli darum, dass Schiller ihm die Ausgabe nicht widmen möge. Schiller und Dalberg hatten sich im Dezember 1789 in Erfurt kennen und schätzen gelernt. Der Fürst war nicht nur Taufpate von Schillers erstem Sohn und langjähriger Freund von Schillers Schwägerin Caroline von Wolzogen, er stellte ihm nach seiner Regierungsübernahme in Mainz auch eine angemessene Stellung und finanzielle Absicherung in Aussicht. Noch ehe er sein Versprechen erfüllen konnte, starb Schiller jedoch. Als Großherzog setzte Dalberg den Hinterbliebenen eine Pension von 600 Gulden aus. Bemerkenswert sind die starken Abweichungen im Text dieser Fassung gegenüber den Drucken. Datum: 2018

Autor

Karin L. Kuhn

Rechtehinweis Beschreibung

CC0