Georg von Österreich (Artikel aus Neue Deutsche Biographie)

Beschreibung

Der natürliche Sohn Maximilians I. und einer Salzburgerin (nach anderen Angaben einer ungarischen Edeldame aus der Familie Valkai) erhielt den Namen des Lieblingsheiligen Maximilians und wuchs in der Obhut von dessen Tochter Margarete in den Niederlanden, zusammen mit Karl V. und dann Ferdinand I. auf, die sich früh um seine Versorgung mit geistlichen Pfründen bemühten, dafür auch die päpstliche Dispens vom Makel der unehelichen Geburt erreichten. Seit 1525 Bischof von Brixen, verfolgte Georg eine der kirchenpolitischen Linie Karls und Ferdinands entsprechende Politik (Bekämpfung der Neuerer, Abstellung kirchlicher Mißstände), soweit dies seine häufige Abwesenheit zuließ (1530 mit Karl V. in Bologna, 1531 mit Maria von Ungarn in den Niederlanden, 1533-35 wieder in den Niederlanden, 1534 Gesandter Marias in Hamburg und Dänemark, 1536 mit Karl in Neapel und Rom, dann wieder in Brüssel). 1539 Erzbischof von Valencia unter Resignation auf Brixen, weilte Georg 2 Jahre in Spanien. 1541 betrieb Karl V., um das exponierte Bistum Lüttich weiterhin in sicheren Händen zu wissen, Georgs Wahl zum Kanonikus und Koadjutor cum iure succedendi in Lüttich, verlangte von ihm gleichzeitig, um Pfründenhäufung zu vermeiden, Resignation auf Valencia. Auf der Reise von Spanien nach Lüttich wurde Georg von Franz I. von Frankreich, da der Krieg mit dem Kaiser wieder ausgebrochen war, im August 1541 in Lyon gefangengesetzt und erst nach langen Bemühungen Karls und Zahlung eines hohen Lösegelds 22 Monate später freigelassen. Als Bischof von Lüttich (1544 bis zu seinem Tode) war Georg im allgemeinen ein milder, um das Wohl seiner Untertanen besorgter Herrscher, folgte in Kirchen- und Außenpolitik ganz der kaiserlichen Linie (Interim, Unterstützung des Kölner Klerus gegen Hermann von Wied).

Autor

Wandruszka, Adam

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0

Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften