Karlsruhe, Stadt: Gutschein über 20.000 Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite Bild: Zentral der Rheinhafen in Karlsruhe, Ornamentik.

Rückseite Bild: Zentral Goldwäscherszene am Rhein, Ornamentik.

Als der Notgeldschein der Stadt Karlsruhe über 20.000 Mark im Februar 1923 gedruckt wurde, war dieser etwa einen US-Dollar wert. Zu diesem Zeitpunkt ließ sich noch nicht abschätzen, dass die Hyperinflation bis zum November des Jahres 1923 – mit einem Wechselkurs zum US-Dollar über 4.200 Milliarden (4,2 Billionen) Mark – noch wesentlich dramatischere Züge annehmen sollte. Dennoch war der rasant voranschreitende Kaufkraftverlust bereits im Frühjahr 1923 für die Betroffenen verheerend. Veranschaulicht wird dies durch die Rückseitengestaltung des Geldscheins: Eine historische Szene um das Jahr 1800 zeigt eine kleine Gruppe von Männern, Frauen und Kindern am Ufer des Rheins in der Nähe von Karlsruhe bei der Waschgoldgewinnung mittels einer Goldwaschrinne. Aus diesem Rheingold sollten schließlich Münzen geprägt werden, die durch ihren beständigen Materialwert über die Jahrhunderte hinweg das genaue Gegenteil zum quasi wertlosen Inflationspapiergeld darstellten. So heißt es treffend in der Bildunterschrift: "Gold des Rheines münzten einst die Väter hier – Enkel drucken heute Nullen auf Papier".