Balingen, Stadt: Gutschein über 1 Billion Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite Bild: Links Porträt von Georg Herwegh (1817-1875), rechts Wappen, Ornamentik und Guillochen.

Rückseite Bild: Wasserturm in Balingen und Fachwerkhäuser, Ornamentik und Guillochen.

Als dieser Notgeldschein der Stadt Balingen im Oktober 1923 herausgegeben wurde, kostete das Pfund Butter bereits 5,8 Milliarden Mark. Das schwindelerregende Nominal von 1 Billion Mark war entsprechend nicht zu hoch gegriffen, zumal der Höhepunkt der Hyperinflation mit der Entwicklung im November 1923 erst noch bevorstand.

Mit dem Porträt des Freiheitsdichters Georg Herwegh (1817-1875) feierte die Stadt Balingen einen ihrer berühmtesten Söhne: Neben Heinrich Heine (1797-1856) war Herwegh einer der wichtigsten politischen Lyriker des Vormärz und nahm im Rahmen der Märzrevolution 1848 auch aktiv an den bewaffneten Kämpfen gegen die Truppen des Königreichs Württemberg teil.

Rechts neben dem Porträt des Dichters ziert das Wappen Balingens den Geldschein. Dieses setzt sich zusammen aus der Hirschstange für Württemberg und dem gevierten Zollernschild. Von der einstigen Zollernherrschaft zeugt auch die Rückseite. Diese zeigt mit dem sogenannten Wasserturm die Überreste des wohl im Rahmen der Balinger Stadtgründung um 1255 erbauten Zollernschlosses als Mittelpunkt der Herrschaft der Grafen von Zollern-Schalksburg.