Nabburg, Baugenossenschaft: Gutschein über 50 Milliarden Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: einfache Gestaltung, links unten Wappen der Stadt Nabburg: Über Wellen, in denen ein Fisch schwimmt, eine Burg mit breitem Turm über Zinnenmauer, an deren Ecken je ein niedriger spitzbedachter Turm steht

Rückseite: einseitig

Für die Stadt Nabburg im Landkreis Schwandorf, Oberpfalz, sind mehrere Notgeldausgaben bekannt. Vermutlich im Jahr 1918 erfolgten Kleingeldausgaben durch Geschäfte des täglichen Bedarfs, die Gutscheine sind nicht datiert. Das Kaufhaus Alois Baum gab einfach gestaltete Gutscheine zu 5 bis 75 Pfennig aus. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war das Kaufhaus eröffnet worden, es verkaufte hauptsächlich Mode- und Schnittwaren. Mit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933 begann der Boykott gegen das Kaufhaus. In der Reichspogromnacht, am 9. November 1938, überfielen SA-Männer das Kaufhaus. Vor dem ehemaligen Kaufhaus erinnern heute Stolpersteine an die deportierten und ermordeten Inhaber und Angehörigen der Familie Baum-Bruckmann. Weitere Kleingeldausgaben sind von der Bäckerei Alois Gürtler, der Konditorei Raab und 6 anderen Geschäften bekannt. 1923 gab die Stadt Gutscheine zu 1 bis 100 Millionen Mark aus. Sie zeigen das Stadtwappen und den Spruch: „Wer dir sagt, daß du mit Geld allein glücklich werden kannst, der betrügt dich.“ Die Baugenossenschaft gab ebenfalls 1923 Gutscheine aus.