Neuburg a. D., Stadt: Gutschein über 1 Million Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: links Blick auf Schloss Neuburg, darüber Wappen der Stadt Neuburg a. D.: auf Dreiberg eine Burg mit offenem Tor und zwei runden Zinnentürmen, die unter dem Hauptgesims bandförmig mit den bayerischen Rauten belegt sind, davor mit Steckenpferden zwei nackte Knaben, die nach Pfote und Schwanz des auf dem Tor liegenden Löwen haschen; unten Strafsatz

Rückseite: einseitig

In Neuburg a. D. im oberbayrischen Landkreis Neuburg-Schrobenhausen gab die Stadt selbst im Inflationsjahr 1923 Gutscheine zu 1 Million Mark aus. Die Scheine zeigen das Wappen der Stadt und Schloss Neuburg sowie einen Strafsatz. Das Wappen der Stadt stellt einen speziellen Bezug zur familien- und herrschaftsgeschichtlichen Situation in Neuburg a. d. Donau zu Beginn des 16. Jahrhunderts dar: Die auf Steckenpferden reitenden nackten Knaben stellen die Prinzen Ottheinrich und Philipp dar. Sie waren die Enkel des pfälzischen Herzogs Georg des Reichen von Landshut. Nach dem Landshuter Erbfolgekrieg und dem Kölner Spruch wurde für sie das Fürstentum Pfalz-Neuburg, die so genannte Junge Pfalz, mit Neuburg als Residenzstadt neu geschaffen. Noch während des Ersten Weltkriegs, 1917, gab die Gewerbebank Kleingeld zu 5, 10 und 50 Pfennig aus. Das Format der Scheine ist rund, gedruckt auf Karton. Die Gestaltung ist einfach mit dem Wappen der Stadt.