Neustadt a. d. Aisch, Stadt: Notgeld über 1 Million Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: einfache Gestaltung, rechts Wappen der Stadt Neustadt a. d. Aisch: Ein geviertes Schild, darauf ein Helm, als Helmzier ein Brackenkopf

Rückseite: einfache Gestaltung

Die Stadt Neustadt a. d. Aisch, Mittelfranken, gab selbst 1923 Notgeld zu 100.000 bis 500 Milliarden Mark aus, die Herstellung besorgte die Verlagsdruckerei Ph. C. W. Schmidt. Die 1828 gegründete Verlagsdruckerei besteht bis heute. Motive sind das Wappen, ein Geißbock sowie Gebäude des heutigen Friedrich-Alexander- Gymnasiums. Der Geißbock erinnert an die Geißbocksage: 1461 belagerte Herzog Ludwig der VII. von Bayern die Stadt. Als die Vorräte knapp wurden, ließ sich ein Schneider in das Fell des letzten Geißbocks einnähen und sprang auf der Stadtmauer umher. Die Belagerer ließen sich täuschen und glaubten, dass keiner in der Stadt Hunger leidet und zogen ab. Die abgebildeten Gebäude des Gymnasiums bestanden zu dieser Zeit noch gar nicht. Vielmehr diente das Notgeld zu einer Art Spendenaktion. Für den anstehenden Ausbau des Gymnasiums wurden noch Gelder benötigt, in Zeiten der Inflation ein schwieriges Unterfangen. Daher wird auf dem Notgeldschein dazu aufgerufen, diesen nicht einzulösen, so konnte die Stadt Gelder sparen. Der Ausbau zur 6-klassigen Realschule und Humanistischen Progymnasium wurde 1925 erfolgreich abgeschlossen.