Nürnberg, Stadt: Notgeld über 500.000 Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: links und rechts je drei Wappen, oben großes Wappen der Stadt Nürnberg: Ein Adler mit Frauenkopf und Brüsten; unten kleines Wappen der Stadt Nürnberg: Gespalten, vorne ein halber, bewehrter Adler am Spalt, hinten fünfmal schräg geteilt; in der Mitte Wappen mit Doppeladler, vermutlich der Doppeladler des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation

Rückseite: einfache Gestaltung

Für die Stadt Nürnberg in Mittelfranken sind zahlreiche Notgeldausgaben überliefert. Die Stadt selbst emittierte 1918 Gutscheine zu 10 und 25 Pfennig, gedruckt von Gebrüder Parcus, München. Sie zeigen das kleine und das große Stadtwappen. Eine weitere Ausgabe erfolgte 1922, diesmal hergestellt bei Zerreiss & Co., Nürnberg, sowie der Buchdruckerei Lion & Co. Zusätzlich zu den Wappen ist hier die Nürnberger Burg zu sehen. Das Notgeld zu 500.000 bis 5 Billionen Mark 1923 wurde von Max Körner (1887-1963) gestaltet, ein deutscher Grafiker, Maler und Buchkünstler. Als Motive sind Wappen und verschiedene Stadtansichten zu sehen. Der Druck erfolgte durch die Kunstanstalt E. Nister, Nürnberg, die auch die Herstellung des wertbeständigen Notgeldes besorgte. Die Stadt Nürnberg und die Stadt Fürth emittierten 1918 in einer Gemeinschaftsausgabe Gutscheine zu 50 Pfennig sowie 5, 10 und 20 Mark. Sie zeigen die Wappen beider Städte. Für die Zeit zwischen 1916 und 1921 sind diverse Kleingeldausgaben überliefert. So emittierte beispielsweise die Deutsche Werkgemeinschaft e. V. Warengutscheine zu 1,50, 2 und 10 Mark. Sie berechtigten zum Kauf von Büchern, Zeitungen, Lebensmittel bei Verlag, Geschäftsstelle und Wirtschaftsgenossenschaft der deutschen Werkgemeinschaft. 1923 emittierten zahlreiche Banken und Unternehmen in Nürnberg Notgeld. Dazu zählen auch große bekannte Unternehmen wie Siemens-Schuckert oder die Bing Werke vorm. Gebrüder-Bing AG. 1864 gegründet, entwickelten sich die Bing Werke von der anfänglichen Metallwarenfabrikation zum größten Spielzeughersteller der Welt. Im Zuge der Weltwirtschaftskrise ging das Unternehmen 1929 bankrott.