Weilheim i. OB., Stadt: Notgeld über 20 Millionen Mark von 1923

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: einfache Gestaltung, in der Mitte im Unterdruck Wappen der Stadt Weilheim: Eine Burg mit drei Zinnentürmen, deren mittlerer höher ist, und offenem Tor

Rückseite: Aufschrift "Auch Weilheim an der Ammer bedrückt der Notgeld-Jammer"; in der Mitte Blick auf die Stadtpfarrkirche Mariä Himmelfahrt und den Marienplatz in Weilheim in Oberbayern

Im oberbayerischen Weilheim gab die Stadt im Inflationsjahr 1923 Notgeld in Wertstufen zu 20 Millionen bis 500 Milliarden Mark aus. Die Scheine zeigen den in Weilheim geborenen Bildhauer und Elfenbeinschnitzer Georg Petel (1601-1634). Weitere Motive sind Stadtansichten und das Wappen der Stadt sowie Verse zur Inflation: „Auch Weilheim an der Ammer bedrückt der Notgeld-Jammer.“ Die Herstellung der Scheine besorgte die Weilheimer Tagblatt GmbH. Das Weilheimer Tagblatt, 1869 erstmals erschienen, umfasste neben der Druckerei auch einen Verlag. Als Lokalausgabe des Münchner Merkur existiert die Zeitung bis heute. Die Bezirksgemeinde Weilheim gab ebenfalls 1923 Notgeld zu 20 bis 200 Milliarden Mark. Die Scheine zeigen ein Porträt von Wilhelm Conrad Röntgen (1845-1923). Nach seinem Umzug nach München hatte er 1904 am Ortsrand von Weilheim ein Landhaus erworben, das im Volksmund „Röntgen-Villa“ genannt wurde. Die Herstellung der Notgeldscheine besorgte wieder die Weilheimer Tagblatt GmbH. Weitere Notgeldausgaben von 1923 sind für Weilheim überliefert. Die Emittenten sind die Bayerische Hypotheken- und Wechselbank, die Gewerbe- und Landwirtschaftsbank und das Bankgeschäft Stölzle & Simader.