Wunsiedel, Stadt: Gutschein über 5 Pfennig von 1918

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: in der Mitte oben Wappen der Stadt Wunsiedel: Geviert, rechts oben und links unten der schwarze Großbuchstabe W, links oben und rechts unten geviert

Rückseite: in der Mitte Blick auf einen Reiter in historischer Kleidung mit Fahne

Für das oberfränkische Wunsiedel im Fichtelgebirge sind mehrere Notgeldausgaben überliefert. Die Stadt gab 1917 Gutscheine zu 50 Pfennig in einfacher Gestaltung aus. 1918 emittierte die Stadt eine Serie mit Gutscheinen zu 25 und 50 Pfennig. Die Scheine zeigen Motive wie die St. Kirche St. Veit, das Koppetentor, den Katharinenberg und einen Reiter in historischer Kleidung. Im Inflationsjahr 1923 gab die Stadt Notgeld zu 100 Millionen bis 5 Billionen Mark aus, diese Scheine sind einfach gestaltet und zeigen das Wappen der Stadt. Die Städtische Sparkasse gab im selben Jahr Schecks zu 5 bis 100 Millionen Mark aus, die Scheine sind einfach gestaltet. Die Städtische Sparkasse gab Anweisungen für Kunden heraus, die gleich gestaltet waren und sich durch Stempel des Ausstellers unterschieden. Aussteller waren die AOK Wunsiedel, Zimmermeister Georg Böhringer, Erich Haubold, Getreide- und Futtermittelgeschäft J. Reichel, Mauermeister Karl Rotsch, Weber & Ott AG. Zu den Ausstellern gehörte auch das Stahl & Drahtwerk Röslau mit Anweisungen zu 50 Milliarden Mark und die Vereinigten Fichtelgebirgs-Granit-, Syenit- und Marmorwerke mit Anweisungen zu 50 und 100 Milliarden Mark. Die im Jahre 1882 gegründete Stahl- und Drahtwerk Röslau GmbH existiert bis heute. Hergestellt werden Stahldrähte für Musikinstrumente wie Klaviere, Flügel und Geigen. Mit Gründung der Vereinigte Fichtelgebirgs-Granit-, Syenit- und Marmorwerke AG wurden 1909 zwölf bis dahin privat betriebene Steinbrüche im Fichtelgebirge sowie verschiedene Granitwerke zusammengeführt. Es entstand ein Unternehmen mit etwa 1000 Mitarbeitern und insgesamt 21 Steinbrüchen.