Dschibuti, Banque de L'Indochine: Banknote über 100 Francs von 1920

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Beschreibung

Vorderseite: In der Mitte unten zwei Frauen mit Ochse und Tiger, links und rechts je ein Elefant mit Reiter

Rückseite: Ornamentik

Frankreich erwarb 1862 erste Gebiete an der Küste, um einen Zwischenhafen für die Schiffsroute nach Indien zu errichten. Schließlich wurde das erweiterte Territorium zur Kolonie Französische Somaliküste mit Dschibuti als Hauptstadt erklärt. 1946 erfolgte die Umwandlung in ein Überseeterritorium, womit alle Bürgerinnen und Bürger das Wahlrecht für die Wahlen zum Französischen Parlament erhielten. Die offizielle Bezeichnung wurde 1967 in Französisches Afar- und Issa-Territorium geändert. In einer Volksabstimmung 1977 sprach sich die Mehrheit für die Unabhängigkeit von Frankreich aus und der Staat Dschibuti wurde errichtet. Die Banque de l’Indochine wurde 1875 gegründet, um den Geldverkehr der französischen Kolonien im asiatisch-pazifischen Raum zu steuern. Zu den wichtigsten Geschäftsfeldern gehörten die Finanzierung von Handels- und Kolonialisierungsprojekten sowie die Funktion als Zentralbank mit Notenausgabe, vor allem in Französisch-Indochina. Später durfte sie auch Noten für Neukaledonien, Tahiti und die Neuen Hebriden ausgeben. In Dschibuti wurde 1908 eine Niederlassung errichtet, zwei Jahre später folgten die ersten Notenausgaben. Dafür wurden bereits in Umlauf befindliche Banknoten mit einem Überdruck versehen. In der Gestaltung spiegeln die Banknoten koloniales Denken wider und transportieren Stereotypen, allerdings bezogen auf die französischen Kolonien in Asien und im Pazifik. Für Dschibuti wurde keine eigene Banknotenserie kreiert.