Französisch-Indochina, Banque de l'Indochine: Banknote über 20 Piaster von 1917

Giesecke+Devrient Stiftung Geldscheinsammlung

Hinweis

Dieses Objekt ist aufgrund des Dargestellten oder aufgrund seiner Inhalte aus ethisch-moralischer Sicht problematisch. bavarikon zeigt es, um eine kritische, sensible Auseinandersetzung mit diesen Darstellungen und Inhalten zu ermöglichen und zu fördern. Die Bayerische Staatsbibliothek als Betreiberin von bavarikon distanziert sich ausdrücklich von diskriminierenden, rassistischen, stereotypisierenden, menschenverachtenden Darstellungen und Inhalten.

Beschreibung

Vorderseite: Links eine allegorische weibliche Figur mit Schwert und phrygischer Mütze, rechts zwei Frauen mit Körben, Ornamentik

Rückseite: In der Mitte oben und unten ein Drache, Ornamentik

Französisch-Indochina bezeichnet die französischen Kolonialgebiete in den heutigen Staaten Laos, Kambodscha und Vietnam. Als erste europäische Siedler kamen französische und spanische Missionare im 17. Jahrhundert nach Vietnam. Im 19. Jahrhundert verstärkte sich die katholische Missionsbewegung, gegen die sich wiederum Widerstand regte und die vom vietnamesischen Staat unterdrückt wurde. Der Konflikt führte schließlich zu mehreren Kriegen, an deren Ende Vietnam der Errichtung einer französischen Kolonie zustimmen musste. Weitere Kriege führten zur Eingliederung von Territorien in Laos und Kambodscha. Nach dem Indochinakrieg wurde 1954 die Kolonialherrschaft beendet. Die Banque de l’Indochine wurde 1875 gegründet, um den Geldverkehr der französischen Kolonien im asiatisch-pazifischen Raum zu steuern. Zu den wichtigsten Geschäftsfeldern gehörten die Finanzierung von Handels- und Kolonialisierungsprojekten sowie die Funktion als Zentralbank mit Notenausgabe, vor allem in Französisch-Indochina. Später durfte sie auch Noten für Französisch-Indien, Neukaledonien, Tahiti und die Neuen Hebriden ausgeben. In der Gestaltung spiegeln die Banknoten koloniales Denken wider und transportieren Stereotypen, ein sensibler Umgang mit und ein offener Dialog zu diesen Objekten ist also geboten.