Hölzernes, geschnitztes und lackiertes Kruzifix mit Darstellung der "Arma Christi"

Historischer Verein Neuburg an der Donau

Beschreibung

„Arma Christi“ bedeutet „die Waffen Christi“. Genauer ist die Übersetzung „Leidenswerkzeuge“. Damit sind alle Geräte und Gegenstände gemeint, die im Geschehen der Karwoche eine Rolle spielen, bei den im Neuen Testament beschriebenen Ereignissen vom Einzug Jesu in Jerusalem bis zu seinem Kreuzestod am Karfreitag und seiner anschließenden Grablegung. Die einzelnen Leidenswerkzeuge verweisen stellvertretend etwa auf die Gefangennahme, die Verhöhnung und Geißelung Jesu oder seinen Tod am Kreuz. Theologisch gesehen werden die Sachzeugnisse von Jesu Leiden und Tod durch die Auferstehung an Ostern zu Zeugnissen für seinen Sieg über den Tod sowie für die Erlösung der Menschheit. Damit sind die „arma Christi“ tatsächlich die „Waffen Christi“ für seinen finalen Triumph. In Kunstgeschichte und Volkskunde wird der Ausdruck für eine plastische Darstellung der Kreuzigungsszene verwendet, bei der zusammen mit Jesus am Kreuz (als zentraler Figur) die symbolisch bedeutsamen Leidenswerkzeuge dargestellt werden. Nicht immer werden bei den verschiedenen arma Christi-Kreuzen alle zur Verfügung stehenden Symbole verwendet. Im abgebildeten Objekt sind etwa der Kelch des Letzten Abendmahls, der Hammer für die Kreuznägel und die Leiter für Abnahme des toten Jesus zu sehen. Großformatige arma christ-Darstellungen gibt es gut sichtbar an Gebäudewänden oder als teils meterhohe Flurdenkmale. Kleinformatige arma Christi, wie das hier gezeigte dienen der häuslichen Andacht.

Autor

Dr. Stephan Bachter, Historischer Verein Neuburg an der Donau

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0