Rollenbild, Truppenparade vor Heinrich V. von Knöringen, Bischof von Augsburg

Historischer Verein Neuburg an der Donau

Beschreibung

Das auf Stoff aufgezogene, über 7 Meter lange kolorierte Papierbild stellt "die Parade der auf Befelch des Hochwürdigen Fürsten und Herrn Heinrichen Bischoffen zu Augspurg von dem oberst habdmann baltaser Koler anno 1612 ausgewelten, abgerichten und zu der wehr tauglich gemachten Soldaten vor" - so das Transkript der Bildinschrift im Katalog der Graßeggersammlung von 1894. Gezeigt werden 14 Truppenteile mit Offizieren, Fahnentrupps sowie Pikeniere und Hellebardiere, insgesamt sind 2904 Soldaten zu sehen. Heinrich V. Freiherr von Knöringen (1570-1646) wurde am 29.11.1598 zum Bischof von Augsburg gewählt und am 13.6.1599 in Augsburg konsekriert. Er zählte zu den ersten Mitgliedern der katholischen Liga und setze sich mit aller Macht in seinem Bistum für die Gegenreformation ein. Als "murus immobilis pro religione et domo dei" rühmt ihn denn auch sein Epitah in der Dillinger Universitätskirche. Durch Hirtenbriefe, Mandate, Visitationen und die Berufung von Jesuitenbrüdern in die Pfarrseelsorge trachtete er danach, den tridentinischen Prinzipien Geltung zu verschaffen. Nachdem sich 1629 der 30jährige Krieg zugunsten des Kaisers und der Liga zu wenden schien, forderte er die Rückgabe der säkularisierten Klöster und Stifte seines Bistums. Sein Vorstoß löste den Erlaß des Restitutionsediktes (6.3.1629) aus, das er mit unnachsichtiger Strenge durchführte. Am Ende seines Lebens lag auf dem Hochstift Augsburg eine enorme Schuldenlast, die sein Koadjutor Erzherzog Sigismund Franz von Österreich, aus seinen persönlichen Mitteln abtragen sollte.

Autor

Historischer Verein Neuburg an der Donau

Rechtehinweis Beschreibung

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