Statue, Heiliger Johannes Nepomuk

Historischer Verein Neuburg an der Donau

Beschreibung

Der heilige Johannes Nepomuk (Jan Nepomucký, ca. 1350-1393) war einer der meistverehrten Heiligen des Barock, besonders nachdem sein Grab 1719 geöffnet worden war und man darin seine Zunge angeblich unverwest gefunden habe. 1790 wurde Johannes Nepomuk kanonisiert (heilig gesprochen). Als "Brückenheiliger" ist seine Statue noch an zahlreichen Flussquerungen zu sehen. Charakteristisch wird er als kurzbärtiger Kirchenmann in geistlichen Gewändern dargestellt, der in den Händen ein Kreuz oder einen Palmzweig hält. Über seinem Haupt sind häufig fünf Sterne zu sehen, die für das lateinische Wort "tacui" (= ich habe geschwiegen) stehen. Der Legende nach war Johannes Nepomuk verschwiegen bis zum Tod. Gegenüber dem böhmischen und römisch-deutschen König Wenzel IV. (1361-1419) bewahrte er das Beichtgeheimnis und "hielt seine Zunge im Zaum", als der König von ihm angebliche, in der Beichte offenbarte Verfehlungen der Königin Johanna erfahren wollte. Auch unter der Folter schwieg er dazu. Mit gefesselten Händen und Füßen wurde Johannes Nepomuk von der Prager Karlsbrücke in die Moldau gestoßen, wo er ertrinkend den Märtyrertod erlitt. Sein Grab im Prager Veitsdom wurde seit der Zeit um 1600 als Pilgerstätte besucht. Johannes Nepomuk gilt als Patron (Nothelfer) des Beichtgeheimnisses, der Schiffer und Flößer, gegen Wasser- und Reisegefahren sowie gegen üble Nachrede.

Autor

Dr. Stephan Bachter, Historischer Verein Neuburg an der Donau

Rechtehinweis Beschreibung

CC BY-NC-ND 4.0