Tora-Vorhang

Jüdisches Museum Augsburg Schwaben

Beschreibung

Der Tora-Vorhang besitzt eine Metallspitze und ist bestickt mit einem Rankenmuster. Der Rand des Vorhangs ist ebenfalls bestickt mit einer Borte aus grünem Faden. Im oberen Zentrum zeigt er ein mit dunkelgrünem Faden gesticktes Herz, darunter eine mit weiß-beigefarbenen Faden gestickte hebräische Inschrift: "Gemeindevorsteher Jehuda Löb, Sohn des Gemeindevorstehers und Richters, des Rabbiners Nathan, das Andenken des Gerechten sei zum Segen! Seine Gattin Chawa, Tochter des Gemeindevorstehers, Herrn Juda. Tamus 452 nach der kleinen Zählung". Im Jahr 1692 ließ der Gemeindevorsteher Jehuda Löb diesen Vorhang für einen Tora-Schrein (hebr. Parochet) aus dem Hochzeitskleid seiner Frau Chawa anfertigen. Damals wurden Tora-Vorhänge häufig aus Kleidungsstücken gefertigt. Hochzeitskleider boten sich wegen des kostbaren Materials an. Ungewöhnlich ist die Darstellung des Herzens. Meist beziehen sich die Motive auf die Stiftshütte oder den Tempel in Jerusalem.