Das Martyrium des heiligen Erasmus, im Hintergrund die Veste Coburg von Osten gesehen

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der 1506 entstandene Holzschnitt von Lucas Cranach d. Ä. zeigt die Marter des hl. Erasmus, des Bischofs von Antiochien, der zurzeit von Kaiser Diocletian um 300 n. Chr. das Martyrium erlitt. Ihm wurden mit einer Ankerwinde die Gedärme herausgerissen. Der hl. Erasmus gehört zu den 14 Nothelfern, die im späten Mittelalter breite Verehrung genossen. Im Hintergrund der Darstellung ist eine Burg zu erkennen, die ziemlich zuverlässig eine Ansicht der Veste Coburg um 1500 vom Osten wiedergibt. 1506 hielt sich Cranach im Gefolge seines Landesherrn für ein halbes Jahr in Coburg auf und war deshalb gut mit der Burganlage vertraut. Direkt hinter dem Martergeschehen sind zwei Gebäude zu erkennen, von denen eines ein Glockentürmchen trägt. Dabei handelt es sich um die ehemalige Klause. Gut zu erkennen sind die Burgmauer mit den um 1430 im Zusammenhang mit den Hussitenstürmen entstandenen Schalentürmen, der Giebel des Fürstenbaus und das hohe Dach der Steinernen Kemenate. Das Gebäude links innerhalb der Mauern kann mit dem Zeughaus identifiziert werden. Von dem Rundturm, der im Verbund mit der Burgmauer zu sehen ist, lassen sich heute noch Fundamentreste in der später aufgeschütteten Hohen Bastei nachweisen.

Autor

Klaus Weschenfelder

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F