bavarikon4UKurtze Beschreibung/ vnd ins Kupffer gebrachte ... Städt ... welche die Königliche Majestät zu Schweden ... eingenommen hat
Beschreibung
Das 1632 erschienene Flugblatt zeigt in spiralförmiger Anordnung nach Art eines Gänsespiels 103 durchnummerierte Ansichten jener Städte und Festungen, die der schwedische König Gustav II. Adolf seit seiner Landung in Stralsund im Jahre 1630 einnehmen konnte. Das geharnischte Porträt des Feldherrn erscheint im lorbeergerahmten Mittelfeld. In der Rechten hält er den Kommandostab, mit der Linken stützt er ein auf die Bibel gestelltes Buch, dessen aufgeschlagene Seiten ein Kruzifix und das Wort „Religio“ erkennen lassen. Links neben dem König ist ein Freiheitshut aufgestellt. Der begleitende Text folgt der Reihe der bildlichen Darstellungen und spezifiziert die militärischen Erfolge in Hinblick darauf, ob es sich um eine Eroberung im Kampf, um eine Kapitulation oder um eine freiwillige Übergabe handelte. Ganz zu Beginn hebt der anonyme Autor hervor, dass es Gustav Adolf bei seinem Eingreifen in den Krieg darum gehe, die evangelische Religion und die deutsche Freiheit zu retten. Der Text endet mit dem Wunsch, dass Gott Unheil vom deutschen Vaterland abwenden und den lang erwarteten Frieden wiederherstellen möge. Die an das Gänsespiel erinnernde Gestaltung war keineswegs neu. Sie findet sich erstmals ein Jahrzehnt zuvor bei Flugblättern, welche die Siege des kaiserlichen Feldherrn Ambrosio Spinola in der Kurpfalz verherrlichen.
Literatur
Wolfgang Harms/Beate Rattay, Illustrierte Flugblätter aus den Jahrhunderten der Reformation und der Glaubenskämpfe, Coburg 1983, S. 182f., Kat. Nr. 88.
Autor
Michael Overdick