Luther auf dem Weg nach Worms, aus: Gustav Pfizer, Martin Luther's Leben, Stuttgart 1836

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der Stahlstich entstand als Frontispiz für das 1836 erschiene Buch „Martin Luther’s Leben“ von Gustav Pfizer. Die dargestellte Szene zeigt Luther auf dem Weg zum Wormser Reichstag, als ihm sein Anhänger Martin Bucer mit bewaffneter Begleitung begegnet. Franz von Sickingen hatte Bucer geschickt, um Luther einzuladen, auf seinem Stammsitz Burg Ebernburg oberhalb der Nahe Schutz zu suchen. Luther aber soll geantwortet haben, nicht nach der Eberburg, sondern nach Worms sei er beschieden, und dort werde er sprechen. Auf der Rückreise wird Luther bekanntermaßen zum Schein entführt und heimlich auf die Wartburg gebracht. Auch für Bucer, der wenige Tage nach Luthers Reichstagsauftritt demonstrativ aus den Dominikanerorden verlassen hatte, war es angebracht, sich in Sicherheit zu bringen. Zusammen mit anderen Anhängern Luthers, unter ihnen Johannes Oekolampad und Kaspar Aquila, folgte er dem Schutzangebot Franz von Sickingens. Die Ebernburg wird später den Titel „Herberge der Gerechtigkeit“ erhalten.

Literatur

Joachim Kruse/Minni Maedebach, Luthers Leben in Illustrationen des 18. und 19. Jahrhunderts. Kunstsammlungen der Veste Coburg, Coburg 1980, S. 153, Kat. Nr. 57.1.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F