De misse der ijpocrijten (Die Messe, von Füchsen gehalten; Messe der Heuchler)

Kunstsammlungen der Veste Coburg

Beschreibung

Der künstlerisch eher schlichte Holzschnitt denunziert die katholische Messe als ein von heuchlerischen Absichten bestimmtes Ritual, indem er die agierenden Personen als verschlagene Füchse darstellt. Der zelebrierende Bischof steht mit dem Kelch in der Hand vor einem Altar, dessen Retabel links das mit „S. Judas“ bezeichnete Bildnis eines Papstes und rechts die gekreuzten Schlüssel Petri mit einem Geldbeutel zeigt. Die Mitra hat der Bischof auf der Altarmensa abgelegt. Sein Hirtenstab wird derweil von dem Messdiener gehalten, der zugleich die Wandlungsglocke bedient. Im Vordergrund begleiten ein Organist und vier Sänger die heilige Handlung. Über der Orgel sitzt eine Eule, die in ihrer rechten Kralle einen Stab mit Rosenkränzen hält. Im Mittelalter galt der Nachtvogel – anders als in der Antike und heute – als Symbol für Dummheit und Narrheit.

Literatur

Daniel R. Horst, De Opstand in zwart-wit: propagandaprenten uit de Nederlandse Opstand, Zutphen 2003, S. 52.

Autor

Michael Overdick

Rechtehinweis Beschreibung

RR-F